Mittwoch, 31. August 2016

Rezension: Ich bin die Nacht




Titel: »Ich bin die Nacht« von Ethan Cross (erschienen bei der Bastei Lübbe)

Preis: 10,99€ (Taschenbuch)

Bewertung: 4,5 / 5

Klappentext: Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.


Meinung:

Um ganz ehrlich zu sein habe ich dieses Buch nur gekauft weil es mich optisch sehr angesprochen hat, durch diese minimalistische Gestaltung. Der Klappentext hat mich nur mehr oder weniger angesprochen und im Nachhinein betrachtet gibt er auch die Handlung des Buches nicht besonders gut wider.

Im Vordergrund der Handlung steht hauptsächlich Marcus, ein ehemaliger Ermittler der Mordkommission in New York. Er zieht in ein abgelegenes Farmhaus in einer Kleinstadt, in der Hoffnung dort ein neues Leben beginnen zu können. Nachdem allerdings ein Opfer des Serienkillers Ackerman in seiner neuen Heimatstadt gefunden wird, wird Marcus in eine Verschwörung hineingezogen, aus der er nicht entkommen kann.

Mehr will ich gar nicht verraten, denn die Handlung nimmt mehrmals Wendungen, die man so wahrscheinlich kaum kommen sieht. So ging es mir zumindest. Und ich muss sagen, dass ich das wirklich bewundernswert finde, wenn man bedenkt, dass das Buch aus verschiedenen Sichten geschrieben ist. In den meisten Kapiteln folgt man als Leser zwar Marcus, aber man schlüpft auch oft in die Rolle von Personen, die fast undurchschaubar sind (unter anderem auch Ackerman, das fand ich besonders interessant). Und obwohl man entscheidende Szenen mitbekommt, ahnt man nichts von der eigentlichen Bedeutungen der jeweiligen Szene und von dem, was am Ende des Buches aufgelöst wird. Oder vielleicht habe ich mich auch nur etwas dämlich angestellt und es war eigentlich alles offensichtlich … ;) Da bin ich mir bei Thrillern manchmal nicht so sicher, denn dieses Genre lese ich nicht besonders oft.

Im Nachhinein betrachtet gab es vielleicht ein oder zwei Szenen, bei denen man sich hätte denken können, dass da am Ende noch etwas Unerwartetes kommen muss. Aber bei einer spannenden Verfolgungsjagd achtet man als Leser wohl kaum auf Details.
Ich muss sagen dass ich mir nicht sicher bin, ob ich das gut oder schlecht finde. Zwischenzeitlich habe ich mir beim Lesen schon gedacht »Worauf soll denn das hier alles hinauslaufen? Ich sehe keinen roten Faden und ich hab das Gefühl, dass ich nicht ganz durchblicke.« Man hat eben keine Anhaltspunkte, aufgrund derer man denken könnte, dass es auf jeden Fall noch einen Abschluss geben muss, der dann alles auflöst. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, worauf dieses Buch hinauslaufen soll. Das ist eben Geschmacksache, ob man sowas mag. Ich fand es manchmal schon ein wenig störend.

Ich habe aber trotzdem jede Seite des Buches genossen, es war wahnsinnig spannend, teilweise abstoßend und zugleich hat es mich aber auch zum Nachdenken gebracht. Man steht als Leser eben teilweise sehr direkt vor diesen »üblichen« Fragen: Verdient ein Mörder den Tod? Muss man jemanden würdevoll behandeln, wenn derjenige selbst die Menschenwürde nicht achtet? Gibt es absolut böse Menschen?

Ich werde mir auf jeden Fall bald die Fortsetzung »Ich bin die Angst« kaufen, denn das Ende dieses Buch war ein riesiger Cliffhanger und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Wie man vielleicht mitbekommen hat, war ich wirklich begeistert von dem Buch, deswegen hat es auch fast volle Punktzahl bekommen. Den halben Stern habe ich nur abgezogen, weil mir wie gesagt zwischenzeitlich manchmal der rote Faden fehlte. Abgesehen davon kann ich das Buch aber absolut weiterempfehlen!

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